Art of Devaud

Exzessive Mobilität

Exzessive Mobilität (1991)

Stereoskopisches Objekt auf Aluminium-Verkehrsschildern mit Spezialspiegeln

61 × 120 cm, 24 × 47 in

Neben dem 3D-Effekt mischen sich beim Betrachten die kalten und warmen Farben

Dieses Objekt entstand spontan auf Grund einer Radiomeldung 1991 im Südwestrundfunk Rheinland-Pfalz: “Der Politiker Rainer Brüderle FDP hat an einem Vortrag gesagt, Zitat: ‘Wer mobil sein will, muss Verkehr haben!’ und alle hätten gelacht!”
Zu dieser Zeit war Brüderle Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz.
Mein Werk ist eine voraussagende Kritik an die zunehmende Übergriffigkeit durch Körperkult und Sexualisierung. Interessant war für mich der unmittelbare Zusammenhang des Hedonismus mit dem allgegenwärtig geforderten Recht auf jede Form von Mobilität für alle, mit all seinen Folgen.
Mein Objekt wurde bewusst aufwändig gestaltet und wird damit zur Antwort an die drohende Verflachung und Verrohung der Gesellschaft in allen Bereichen des Lebens.

Die oberflächenbedampften Spezialspiegel führten über die Staatsgalerie Stuttgart und das Kunsthaus Zürich zu einer Freundschaft mit dem Fotographen Marc Lacroix, welcher für Salvador Dalí die Aufnahmen für seine stereoskopische Werke in den 70er Jahren übernahm. Diese Spiegel ersetzten fortan polierte Edelstahlplatten, welche Dali wegen der Farbveränderung durch das Metall zu seinen Lebzeiten nicht befriedigten. Dali träumte auch davon, kalte und warme Farben in 3D zu mischen, was mir in diesem Objekt gelungen ist.