Art of Devaud

Arbeiten mit selbstgeschöpftem Papier

Ab 1997 Selbstschöpfen seines Malgrundes aus einer extrem reißfesten und langen Faser.

Der Künstler nennt sein Papier Hanakami, von Hana dem japanischen Wort für Blüte und Kami dem Nahmen für Papier, aber auch für Gott.

Fred Siegenthaler, Gründungsvater der internationalen Papierkünstlervereinigung IAPMA und H. J. Drissler (ehemals JAPICO) Fachberater für Papierverarbeitung legten die Fährte nach Asien.

Aus chinesischem und thailändischem Maulbeerbaum schöpft er ein alterungsbeständiges, säurefreies und ungeleimtes Papier, entsprechend seines künstlerischen Ausdruckes.

Nach wochenlangem Einweichen, tagelangem Kochen und ausgiebigem Waschen schlägt er die Faser mit einem Holzschläger bis zu zehn Stunden von Hand bis nur noch die voneinanderliegende Fibrille zurückbleibt.

Mit einer großen Menge Wasser und in riesigen, schwimmenden Sieben werden die Hanakami Papiere geschöpft. Das frei gegossene Format entsteht direkt im Wasser und ist nicht etwa im trockenen Zustand gerissen. Fundstücke aus der Natur werden in den ersten Jahren Teil der mehr oder weniger reliefartigen Formsuche.

In letzter Zeit dominieren Arbeiten, in welchen durch einen elektrolytischen Vorgang lichtechte Pigmente an die Faser gebunden werden.

Dann ruht das Blatt in sich – das Wasser entzieht sich, jeder Bogen ist einmalig.

Durch das Schlagen der Faser entstehen beim Trocknen der Zellulose Wasserstoffbrücken. Je mehr Wasserstoffbrücken sich bilden, desto reißfester und langlebiger wird das Papier.

Rasterelektronenmikroskopaufnahme des Hanakami-Papieres von Prof. Dr. rer. nat. Stefan Trapp (Institut für Mikroverfahrenstechnik und Partikeltechnologie am Umwelt-Campus Birkenfeld)

An der Staffelei und mit langstieligen Aquarellpinseln aus russischem Fehhaar, Palette und Malstock entstehen mit selbstangeriebenen lichtechten Pigmenten und ohne Vorzeichnung, oft nur ergänzende Malereien.

Mit der extrem teuren und exklusiven Luftblase des russischen Kaviar Stör aus der Wolga wird in einem aufwändigen Verfahren Pigment und Hanakami Papier konserviert.

Es sind zwischen realer Darstellung und phantasievoller Eigenwilligkeit, Schöpfungen von feiner Sensibilität, erregender Spontaneität und ausdruckstarker künstlerischer Leidenschaft.

Arbeiten auf Leinwand

Philippe Devaud hat bewusst eine Ausbildung zum Restaurator als Basis für sein künstlerisches Schaffen gewählt.

Seit 1972 reibt er seine Farben in jeder Technik aus Rohstoffen selber an. Ab 1983 bezieht er Bindemittel und nur lichtechte Pigmente bei Dr. Georg F. Kremer, Dipl. Chemiker.

Aufbau der Öltechnik: Traditioneller- oder Acryl-Kreidegrund. Detaillierte Silberstift-, Rötel-, oder Kohlezeichnung. Auch selbsthergestellte Stifte aus Rohpigmenten. Imprimitur, zum Teil in den Lichtpartien weggewischt und darüber gezeichnet.

Licht und Schatten mit nicht vernetzenden Harzölbindemitteln. Im Licht mit Bleiweiß, Titanweiß, Zinkweiß oder Bleigelb deckend bis halbdeckend. In Schatten halbdeckend bis lasierend unter Zusatz von trocknungsbeschleunigenden Pigmenten.

Nach Antrocknung Lokalfarben, lasierend bis halblasierend mit Dachsvertreibern. Vernetzende Harzölmalmittel unter Zusatz von trocknungsbeschleunigenden Pigmenten.

Weiter Licht und Schatten wie oben.
In mehreren Arbeitsgängen liegen so im Inkarnat (Hautfarbe) bis zu 14 Schichten. Nähe und Tiefe werden durch die richtige Reihenfolge der „einander liebenden“ Pigmente erreicht. Beherrschung des “Sfumato” (ital.: rauchig)

Bindemittel: Fünf verschiedene Öle (vier davon selbst an der Sonne eingedickt und zehn Jahre alt) sowie fünf verschiedene Harze kommen beim Malen insgesamt zum Einsatz. Bis 1994 mit doppelt rektifiziertem Terpentinöl als Lösemittel, danach Verwendung von Kohlenwasserstofflösemitteln der Gruppe der Cyclo-Aliphaten.

Pinsel: Fünf verschiedene langstielige Pinselarten aus fünf verschiedenen Haararten – Rotmarder, Iltis, Dachs, Schwein und Nylon zum Teil extra hergestellt und mit dem Namen “Philippe Devaud” versehen von der da Vinci Künstlerpinselfabrik Defet GmbH. Gearbeitet wird an der Staffelei mit Palette und Malstock.

Diverse Pinseltechniken, welche zum Teil auf alte Schriftenmalerei, teils auf Marmorierungstechniken oder auf Keramikmalerei zurückzuführen sind, ergeben mit den verschiedenen Malmitteln den emailartigen Schmelz in seiner Farbschicht.

Ähnlich wie der holländische Meister “Vermeer van Delft” (1632-1675), mit dessen Werken Marc Lacroix, einer der Fotografen “Salvador Dali’s”, den Farbauftrag von Devaud schon 1989 verglich, baut Philippe Devaud seine Arbeiten größtenteils aus unvermischt, übereinandergelegten Farbschichten auf.

So kommt das Spektrum des Lichtes voll zum tragen.
Was sich jedoch letztendlich dem Betrachter zeigt ist die Seele des Werkes, seine Ausdruckskraft und sein inneres Feuer. Alles in einer Qualität in der altmeisterliche Maltechniken ihre Wiedergeburt erfahren.

Aquarellmalerei und Zeichnung auf Papier

Als Dreijähriger hat Philippe Devaud das subtile Rötelselbstportrait seines väterlichen Großvaters gesehen.

Der Flugzeugtechniker, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Paris lebte und arbeitete und der mütterliche Großvater der am Thunersee im Berner Oberland nebenberuflich mit Feder zeichnete und in Öl malte, beeinflussten ihn genauso wie seine Eltern.

Schon früh zeichnet er immer und überall – aquarelliert schon als Sechzehnjähriger in Olympia in Ermangelung von Wasser mit Spucke.

Ab 1981 zeichnet er mit, Rötelstiften fast malerisch, heute zum Teil mit aus Pigmenten selbst hergestellten Kreiden, an der Staffelei mit und ohne Malstock.

Papier: ZANDERS STERN glatt 300 g/qm.

Zeichnung ist die Basis aller Pinselführung! Das Lösemittel für den Menschen ist das Wasser!

Ab 1992-1997 Aquarelle hauptsächlich auf ARCHES Büttenkarton in Rollen, 300 g/qm Torchon Grobkorn mit selbsthergestelltem Büttenrand (Formate bis zwei Meter).

Arbeit an der Staffelei mit Malstock und langstieligen, langhaarigen Rotmarderpinseln.

Lichtechte Pigmente in Gummi Arabicum angerieben und verdickt. Ohne Vorzeichnung “al prima” ins nasse Papier gemalt. In Hautpartien auch Aufbau mehrfacher Schichten. Kaschierung der bemalten Büttenpapiere mit einem Spezialverfahren.

“Manchmal denke ich von seinen Werken, ich lernte mit meinen Augen zu “hören”. Sie erzeugen “Echo”, wenn ich mich auf sie einlasse. Wenn ich auch die souveräne Meisterschaft des Künstlers bewundere, bin ich ihm doch im Verstehen nahe.” Prof. G. Liebetrau

Kunst am Bau

Seit 20 Jahren Aufträge für die Gestaltung von Innenräumen, Fassaden und Trompe l’Oeil-Malerei.
Techniken: Keim-Mineralfarben, Acryldispersion und Zwei-Komponenten Lacksysteme, Außenvergoldung.
Schwimmbäder, Eingangshallen auch in Kombination mit selbstgeschöpftem Papier, Monumental oder überschaubar – immer traf der Künstler Philippe Devaud die Sehnsüchte der Menschen für die er arbeitete.

Ab 2001 Zusammenarbeit mit Glaströschdesign in der Schweiz: Glasobjekte mit Isolier- und Laminierglas, in welche selbstgeschöpfte, mit eigens entwickelter wässeriger Maltechnik bemalte Papiere, eingebracht wurden.

Zusätzlich zum Gebrauch von ausschließlich lichtechten und wärmebeständigen Pigmenten hat die Folie eine UV-Absorption von 99%.
Schlag-Tests des Verbundsicherheitsglases und Tests bei Minus 20 Grad Celsius ergaben beste Ergebnisse.
Glastrennwände, Türen, Paravents, Duschen, Glastische und vieles mehr ist in jeder Form und Größe, Farbe oder Faserart mit den hauchdünnen einlaminierten Hanakami Papieren ein einzigartiger Blickfang.
Die Leichtigkeit integriert sich besonders gut in Architektur. Je nach Lichteinfall, Tages- oder Kunstlicht, changieren die zarten Papiere im Glas.

Ab 2003 erfolgreiche Arbeit mit künstlichem Nebel mit vierfach gefiltertem Leitungswasser.

Seit 1988 Privater Einzel-und Gruppenunterricht in allen Techniken